Krankensaal -->
Ich war selten so fertig gewesen wie in dem Moment, in dem ich in meinem Zimmer ankam und mich aufs Bett fallen ließ. STöhnend drehte ich mich, um einen Blick auf die Uhr zu werfen - und stockte. Es war mitten am Tag - schlimmer, es war schon fast wieder abends. Mir blieb vielleicht eine Stunde, dann musste ich spätestens wieder aufstehen!
Ich kam zu dem Schluss, dass ich, sollte ich jetzt einschlafen, definitiv nicht vor Mitternacht wieder aufwachen würde und eine Stunde sich kaum lohnte. Also rappelte ich mich wieder hoch und ging ins Bad. Ich verbrachte fast eine dreiviertelstunde unter der Dusche, wobei ich das Wasser auf die heißeste STufe stellte und mich so gut wie möglich entspannte. Für mich gab es nichts schlimmeres als eine kalte Dusche. Nichts. Aber jetzt musste ich wachwerden... ich drehte das Wasser auf eiskalt. Mit einem AUfschrei machte ich es aus und flüchtete mich in ein Handtuch. Ich rubbelte meine Haare trocken und kämmte sie dann, dann ließ ich sie einfach fallen, damit sie an der Luft trockneten.
Als ich in den SPiegel blickte, konnte ich mir einen tiefen Seufzer nicht verkneifen. Missmutig betrachtete ich die fetten AUgenringe und die übermüdetetn AUgen, die mir daraus entgegenblickten. Ich putzte die Zähne, schminkte mich, sodass ich wieder wie ein zivilisierter Vampyr aussah, und kam dann mit halbnassen Haaren wieder aus dem Bad. Ich zog eine enge, dunkelblaue Hose, ein weißes T-Shirt und ein ebenfalls dunkelblaues Jacket an, machte mir einen extrastarken Kaffe und setzte mich dann für ein paar Minuten auf den Stuhl. Dabei ging ich an den Laptop und schrieb eien Mail an den nächsten Arzt, damit er Primrose untersuchte. Ich musste mich auch um ein Begräbnis kümmern, und die Krankenschwester würde sich auch wundern... und die Angehörigen...
Als ich meine Kaffe ausgetrunken hatte, hatte ich alles organisiert und versuchte den schrecklichen Anblick der Toten zu vergessen, damit ich mich auf den bevorstehenden Ausflug konzentrieren konnte. Ich stellte mich vor den Spiegel und straffte die Schultern. Ja, dachte ich zufrieden, ich habe die schlaflose Nacht sehr erfolgreich kaschiert. EIne Hohepriesterin musste - immer! - stark sein, damit ihre Schützlinge nicht das vertrauen in sie verloren.
"Nyx, gib mir Kraft", murmelte ich und die letzte Müdigkeit verflog. Dann machte ich mich auf den Weg zum Aufenthaltsraum, wo ich die anderen Lehrer treffen würde.
Aufenthaltsraum -->