Los:

"Hmm, es ist gruselig, aber es würde echt Sinn ergeben" sagte ich nachdenklich. Ich überlegte eine Weile, dann platze es aus mir heraus, was mir erst bewusst wurde, als ih es tatsächlich gefragt hatte "Wieso passiert euch allen sowas und mir nicht?? Bzw ist es überhaupt noch irgendwem passiert UND was zum teufel sollen wir jetzt tun???" ich schaute die anderen etwas verlegen an, war aber auch neugierig, was sie dazu sagen würden.

Brooke sah Sophia an. "Ist wahrscheinlich alles Zufall, oder? Und sei froh,dass dir das nicht passiert! Diesei Viecher sind auf keinen Fall liebenswert" Sie setzte sich an einen 5er Tisch. "Sophia, Carrie, Sam, Satya setz euch!", befahl sie. Dann schaute sie die Speisekarte an und bestellte Spaggeti di Mare.

Carrie zuckte zusammen als Brooke ihnen barsch befahl, sich zu setzen. Mit einem Schmunzeln gehorchte sie. "Ich denke auch, es ist Zufall", sagte sie. "Ich hätte gerne eine kleine Pizza margherita", fügte ich an die Bedienung gewandt hinzu. Brooke hatte von dem Ding ihre Gabe bekommen? Ich versuchte zu verstehen, was geschehen war. Wenn diese Dimnger Gaben verteilten, würde das vieles ändern... Aber nein, die Gaben kamen von Nyx. Vieleicht waren diese Geister Gesandte von Nyx... aber Nyx' Gesandte würden uns niemals angreifen. Und Sam und ich hatten auch keine Gaben bekommen. Es gab nur einen logischen Schluss.
"Brooke, du hast gesagt, du hättest die Feueraffinität in dem Augenblick bekommen, in dem du den Salamandern begegnet bist. Wahrscheinlich hat Nyx dir diese Gabe in dem Moment verliehen, weil du den Salamandern begegnet bist. Um dich wehren zu können." Ich dachtre weiter. "Das würde heißen, du kannst die Feuergeister mit Feuer vertreiben, die Dryaden mit Erde, die Sylphen mit Luft und die Undinen - das sind die Wassergeister, mit Wasser." Ich triumphierte. Jetzt wussten wir also, wir wir gegen die Geister ankamen.

Ich folgte dem Befehl, auch wenn ich es vermied, mich zu direkt zur Gruppe zu setzen, stattdessen bestellte ich murmelnd eine Lasagne. Wie immer verfolgte ich das Gespräch stumm, mir brannten so viele Dinge auf der Zunge...
"Diese Geister...", begann ich schließlich, "Können die normalerweise sprechen? Sie... reden mit mir..." Ich sah niemanden an, während ich das sagte, wartete nur darauf, verjagt zu werden.
"Sie werden dich hassen, du hast uns verraten, deinen Ausweg, deine Zukunft, deine Vergangenheit... Aber wir werden dir die Tür offen lassen. Weißt du weshalb? Weil du anders bist, du bis mindestens so ein Monster wie wir... Sogar bereits als Mensch... Satya... Warum willst du nicht darauf eingehen? Du willst es doch eigentlich... Wir wissen es..."
"Nein, nein, nein! Warum lasst ihr mich nicht in RUHE?!", ich hatte meine Finger in meinen Kopf gekrallt, die Beine eng an mich gezogen, die Augen zugekniffen. Sicherlich ein seltsamer Anblick... Die Schatten krochen meine Haut hinauf, ich spürte es, die Kälte, die Verzweiflung, die sich in mir ausbreitete. Das Fauchen meiner Katze hallte dumpf in meinen Ohren, ich wusste, dass sie aussah wie ein explodierter Pompom und nach den unsichtbaren Wesen schlug.
Ich war nicht in der Lage, mich zu bewegen, mich zu wehren, meine Fähigkeiten zu nutzen, diesmal waren die Geister finsterer, beherrschender und konsequenter als sonst, sie ließen nicht zu, dass ich wieder fliehen würde...
Meine Unterlippe zuckte, die Bilder meiner Vergangenheit rasten vor meinem inneren Auge dahin, sie wollten mich fertig machen, zerstören, brechen...
Dann fühlte ich, wie sich etwas in mir zu regen begann, etwas fremdes und doch vertrautes... Es... leuchtete? Schließlich brach die Energie aus, schleuderte das finstere Zeug von mir, der Schatten tanzte an der Wand entlang, kroch hindurch und war weg...
Ich zitterte am ganzen Körper und war nicht in der Lage, irgendjemanden anzusehen...

Brooke wollte gerade etwas auf Satyas Satz erwidern, als diese sich seltsam krümmte, so als hätte sie Schmerzen. "Satya? " Brooke wurde leicht panisch. "Leute...? Tut etwas!" Satya begann, am ganzen Körper zu zittern. "Feuer, du wärmst uns in kalten Tagen. Gehe jetzt zu Satya und wärme sie!", murmelte Brooke geistesgegenwärtig und schaute gespannt, ob es half.

Das Feuer kam, vertraut und warm, und gerade diese Wärme, die ich nicht verdiente, ließ mich in Tränen ausbrechen. Wäre es nicht Brookes Feuer sondern meines gewesen, wären die Geister bei dieser Gelegenheit sicherlich zurückgekehrt, doch so taten sie es nicht.
Meine Katze rollte sich automatisch auf meinem Schoß zu einem schnurrenden Knäul zusammen und leckte mir die Tränen von den Wangen.
Eine schreckliche Situation, ich hasste es, wenn Leute mich weinen sahen, noch dazu welche, die ich nur flüchtig kannte, aber in diesem Augenblick - einmal angefangen - sehnte sich mein Körper danach, dem Schmerz Raum zu geben und ich konnte nichts dagegen tun...

"Satya? SCheiße!" Brooke wurde panisch und stupste Satya leicht an, doch nichts passierte. Sie sah so....so fremd aus. Als wenn jemand anderes über ihren Körper herrschen würde. Du kennst sie doch gar nicht, also ist sie generell fremd. Hast du sie jeh länger als einige Sekunden genau angesehen? "Satya, alles ist gut. Komm zu dir! Bitte!" Brookes Stimme wurde immer panischer. "Beschwöre dein Feuer-Element. Bitte!"

Ich starrte erschrocken auf Satya, die auf einmal... so anders wirkte. Ich konnte es nicht beschreiben, aber es erinnerte mich auf schreckliche Weise an Bilder, die ich versucht hatte, zu verdrängen. Bilder von Lavinia, Bilder von Sam, Bilder aus jener Nacht, in dem das Ritual so fürchterlich schiefging. Ich schüttelte den Kopf und die unangenehmen erinnerungen loszuwerden. Der Dämon war tot, oder? Naja, nicht tot, aber vertrieben. "Erde, ich rufe dich! Geh zu Satya und gib ihr Kraft und Standfestigkeit gegen das, was sie beherrscht", murmelte ich. Sofort spürte ich mein Element, wie es zu mir kam und wieder fortging. In diesem Moment war die Pizza fertig.

Zum glück war die Bedienung noch nicht ganz da und da wir zeimlich ruhig waren, hatte auch von den anderen Gästen noch niemand etwas bemerkt. Ich stand schnell auf und nahm der Bedienung die Pizen ab. Da es hier voll war, wertete ich ihr freundliches Lächeln als dankeschön und sie dachte es sei nur eine freundiche Geste. Ich ging zu unserem Tisch zurück und stellte die Pizzen einfach kurz beiseite, Satya war jetzt wohl wichtiger. "Wir müssen irgendetwas unternehmen.." murmelte ich.

Auch Brooke bekam plötzlich Kopfschmerzen. Sie spürte die Gefühle von diesem schrecklichem Ritual, was so schiefgegangen war. Die Schmerzen. Sie krochen nicht langsam hoch, sie kamen plöttzlich und unerwartet. Dieses stechen im Kopf. Das Gefühl, zu ertrinken. Und zu verbrennen. Bald würde sie ohhnmächtig werden wenn, sie nicht... "Wasser....Feuer....helft mir'" Danach wurde es besser. "Satya, bitte, komm zu dir!"

Langsam bekam ich wirklich Angst. Was zum Teufel ging hier vor sich. Wir mussten erfahren, was wir gegen diese Geister machen konnten. Ich überegte. Car hatte etwas von einem Buch erzählt. Ich musste dringend dieses Buch lesen, aslo zurück ins House of Night. Und für Brooke und Satya war das im Augenbick wohl auch das beste. "Hey, was haltet ihr davon, wenn wir die Pizza einfach mitmehmen und so schnell wies geht zum House of Night zurück gehen? Ihr zwei", ich deutete auf Brooke und Satya, "könnt euch ausruhen und solange suchen wir drei anderen nach Informationen, vielleicht können wir mit Carries Buch schnell etwas finden, was uns wenigstens kurz vor diesen Teien schützt, bis wir etwas richtiges gegen sie gefunden haben. Also?"

"Hm, mir geht es eigentlich schon wieder besser. Aber satya muss erst mal zu sich kommen! Satya?" Brooke hatte nun richtig Angst.

"Aber was soen wir denn jetzt sonst machen?!" fragte icch Brooke etwas genervt, weil es doch eigentlich das war, andererseits etwas verzweifelt, weil ich nicht wusste, wie anders die roten Vampyre reagierten und wir absolut keinen Pan hatten.

Samantha
Ich hatte die ganze Zeit meinen Gedanken nachgehangen, die nun langsam verhallten. Ein bitter süßer Geschmack blieb zurück und hing mir wie Sirup auf der Zunge, der nicht abfloss.
Stumm bat ich zur Göttin, als ich das verzweifelte Gesicht von der neuen roten Jungvampyirin sah. Bitte Nyx, hilf uns doch. Was sollen wir nur tun?

Die anderen waren anscheinend genauso ratlos wie ich. Irgendwer hier musste doch eine Idee haben, was wir jetzt machen sollten, wenn sie auf meine alle nicht reagierten. Also wartete ich nun einfach nur noch bis irgendetwas geschah.

Ich schluckte heftig und zitterte am ganzen Körper, als ich es schließlich schaffte, meinen Geist in eine Bahn zu lenken, in der er wieder funktionieren konnte. Worte brachte ich dennoch keine hervor, investierte meine restliche Energie in mein Feuer-Element, das zumindest das Zittern wieder erträglich werden ließ, die Kälte wich langsam, mein Atem gewann sein normales Tempo zurück.
"Ich will hier weg...", murmelte ich nur auf den Vorschlag hin, zum House of Night zu gehen, noch immer sah ich dabei niemanden an, wollte auch von niemandem angesehen werden. Doch die Blicke lagen auf mir und ich konnte es ihnen nicht verübeln, ein bitteres Lächeln legte sich auf meine trockenen Lippen.

"Gott sei dank, du bist wieder da. Kannst du laufen?" Brooke war immer noch zitterig. "Ich würde sagen, wir gehen zum House of Night. Das liegt näher und da drinnen greift uns nichts an. Das ist ja geschützt. Im Gegensatz zu unserem Keller." Sie schaute in die Runde. "Ok, können wir?"

Ich nickte schweigend, mein Gesichtsausdruck wurde verbissen, als ich mich hochstemmte, meine Nägel wurden zu Krallen, die sich mit einem leisen "Knack" in den Tisch gruben. "Es wird schon gehen...", knirschte ich und machte zögernd einen freien Schritt, der wacklig aber normal war. Die noch immer ausgefahrenen Klauen schlugen sich in die Verpackung der Lasagne, die ich nun genauso gut hätte wegwerfen können.
"Geht voran...", ich kannte den weg nicht gut, noch dazu war mein Blick noch immer angetrunken, verschwommen und langsam. Mir war übel, ich wollte einfach nur weg.

Brooke sah Satya lange an. "Bist du dir wirklich sicher?" Doch sie wusste die Antwort eigentlich schon längst.

Erneut nickte ich, diesmal energischer, das Zittern unterdrückte ich gekonnt, das besorgte Schnurren meiner Katze beruhigte mich nach und nach. "Ja ich bin sicher."

Ich konnte sehen, wie viel Mühe Satya hatte, sich zu beherrschen, und die Bilder von ihrem Anfall erschienen vor meinem inneren Auge wie drohende Schatten. "Es wird schon gehen..." das waren leere Worte. Ich meinte zu wissen, was in ihr vorging. Sie krallte sich an ihre Lasangepackung, als müsste sie sich an irgendetwas festhalten und sie mied unsere Blicke. Sie wollte die Aufmerksamkeit nicht, und sie wollte keine Schwäche zeigen, aber ich vermutete, dass sie mehr unter den Geisterstimmen litt, als es den Anschein hatte. Ich wollte sie nicht noch mehr ins Rampenlicht stellen, deshalb sagte ich nichts darüber, sondern entschied mit fester Stimme: "Brooke, du kennst den Weg, geh vor! Und nun macht an, je eher wir zum house of Night kommen, desto besser!" Wir schnappten uns unsere Pizzakartons. Ich zog einen 20 Euro Schein aus der Hosentasche und legte ihn auf den Tisch. "Die Pizza geht auf mich, keine Widerrede, geht lieber", sagte ich. "Erde, gib Satya weiterhin Kraft!", flüsterte ich unhörbar. Ich verließ mit Satya als letztes die Pizzeria und nahm ihr die Lasagneverpackung aus der Hand. "Die nehm ich schon", sagte ich ruhig. "Wir gehen langsam, und wenn du nicht mehr kannst, sag BITTE bescheid!", forderte ich sie eindringlich auf, wartete aber nicht darauf, das sie antwortete, denn ich war mir sicher, dass sie protestieren würde. "Wie lange hörst du diese Stimmen schon?", fragte ich sie leise auf dem Weg nach draußen.

Brooke überlegte nicht lange. Sie tippte in ihr Handy und fünf Minuten später kam Jaques mit seinem Hummer ( ist so n Geländeauto) angefahren. "Satya, du setzt dich am besten mit nach vorne in die warme Kabine. Wir anderen müssen nach hinten auf die Ladefläche." Sie ging kurz nach vorne. "Hallo Schatz", flüsterte sie und küsste Jaques zärtlich auf die Wange. "Danke. Ich liebe dich" Dann hüpfte sie nach hinten.


-> House of Night

Ich ließ zu, dass sie mir die Lasagne abnahm, ballte die Hand jedoch sofort zur Faust, da ich sonst das Zittern erneut offenbart hätte. "Es wird schon gehen!", erwiderte ich auf ihre Aufforderung hin, ich wollte ihr Mitleid und ihre Besorgnis nicht, doch um einen Streit zu beginnen fehlte mir schlicht die Kraft.
Ihre leise Frage stimmte mich nachdenklich, diese Stimmen hatten mich schon seit meiner Anfangszeit als Vampyr verfolgt, sie schienen fast ein Teil meines vampyrischen Daseins zu sein... "Seit ich ein Vampyr bin... Doch es ist schlimmer geworden, normalerweise konnte ich sie ignorieren... Aber sie sind stärker geworden. Deshalb können sie euch nun vielleicht auch angreifen...", weshalb sie mich vermutlich als Medium ausgewählt hatten, verschwieg ich bewusst.
Ich folgte Brookes Aufforderung, auch wenn es mir unangenehm war, mich neben ihren mir vollkommen fremden Freund zu setzen. Seinem Blick wich ich jedoch bewusst aus, starrte aus dem Seitenfenster der Tür, die ich geschlossen hatte, auch sagte ich nichts.

--> House of Night