Dieser Tunnel ist eine Abkürzung zum House of Nights. Es dauert nur fünf Minuten, dann gelangt man in den Lagerkeller des House of Nights. Er wird alle zehn Meter von Laternen erhellt.

--Zimmer von Laiyla

In ziemlich schnellen Schritten ging ich voran und zog Satya an der Hand. Ihre Hand war gewöhnlich warm für einen so kalten Ort. Oder wurde ich langsam zu Eis? War mir egal. Als ich plötzlich keine anderen Gedanken mehr hörte, hielt ich an. Wandte mich noch nicht zu Satya um sondern sammelte mich bevor ich ihr wieder ins Gesicht blickte. Meine Kopfschmerzen waren teilweise verschwunden doch vielleicht würden sie wiederkommen. Ohne zu viel Zeit daran zu verschwenden mir Sorgen um Kopfschmerzen zu machen, drehte ich mich um und sah sie an. Ohne es zu bemerken hielt ich nach wie vor ihre Hand. Als es mir endlich klar wurde, zögerte ich bevor ich sie losliess. Glücklicherwiese war es dunkel, den so konnte man nicht erkennen das meine Wangen bestimmt eine andere Farbe angenommen hatten. Oder vielleicht auch nicht? Jedenfalls sah ich sie an. Und meinte dann kurz "Du brauchst also Zeit um dich sogesehen davon zu erholen oder vielleicht geht's nicht mehr weg. Interessant. Dauerverwirrungs Gefahr" ich lächelte warm und lehnte mich kurz an der Tunner Wand an. "Tut mir leid das ich dich einfach weggezogen habe, aber ich hab's dort drin nicht ausgehalten. Und diese Sache in deinen Kopf macht mich echt neugierig"
mein Lächeln wurde fast schon wärmer, aber ich versuchte mich zurück zu halten.

<-- Zimmer von Laiyla

Ich ließ mich von ihr mitziehen, ihre Finger leicht aber bestimmt um meine geschlossen. Langsam begann sie, mich etwas zu verwirren, sie brauchte einige Zeit, nachdem sie stehen geblieben war, um mich wieder direkt ansehen zu können. Wir standen im Dunkeln zwischen zwei Laternen, es war mir unangenehm vertraut, die Tunnel fühlten sich jedoch sicher an - keine Geister in der Nähe, nach wie vor. Ein paar Augenblicke dauerte es, bis sie ihre Hand von meiner löste, ein paar Momente zu lang, ihr Blick war leicht gesenkt, ich neigte den Kopf unmerklich fragend zur Seite. Auf ihre weitere Bemerkung bezüglich meiner Verwirrung ging ich nicht ein, erwiderte ihr Lächeln jedoch. "Schon in Ordnung, Brooke wird es dir nicht übel nehmen", dass sie sich mit ihren Sandwiches zunächst vollkommen fehl am Platz gefühlt hatte, musste wohl auch ihr aufgefallen sein, daher erwähnte ich es nicht. Nun fiel mir auch ihr Name wieder ein, Laiyla, weshalb gerade Sandwiches mich darauf brachten konnte ich nicht erklären. Meine Gedanken klärten sich langsam, aber ich brachte sie dazu, sich wieder zu verweben, selbst wenn sie nur deshalb an mir interessiert war, so genoss ich diese Form der Anerkennung.

Ich seuftze kurz als ich mich wieder aufrecht hinstellte. Streckte mich kurz in die Höhe und lies dann meine Schultern tief sinken. Irgendwie seltsam das ich mich so gleich viel entspannter fühlte. Als ich eine aufrechte Form einnahm und zu Satya sah erwiderte diese mein Lächeln.
Beinahe hätte ich mich wieder ablenken lassen von ihr. Immer wieder lenkte sie mich mit kleinigkeiten ab.
Wieso? Ich hatte wiedermal keine Ahnung. Dieses keine Ahnung haben, ging mir langsam auf den Keks, weshalb ich mich erleichtert fühlte als ich durch ein knurren meines Magens daran erinnert wurde das ich eigentlich Hunger hatte. "Ohu.." sagte ich kurz und sah zu meinem Sandwich. Er sah zum anbeissen lecker aus, und ich hatte Hunger, aber.. Ich hatte schlicht keine Lust zu essen weshalb ich das Sandwich schnell wieder in eine Seitentasche meiner Jacke verschwinden lies.
"Hast du Lust ein bisschen durch die Gänge zu spazieren?" fragte ich und sah ihr in die Augen. Kurz musste ich schlucken. Jedesmal, kam es mir vor wie eine neue Erfahrung ihr in die Augen zu schauen, und ich musste mich dazu zwingen nicht den Blick zu senken.

Ich biss etwas abwesend in das Brot, während ich nickte. Mir war durchaus aufgefallen, dass sie ihres weggepackt hatte, daher steckte ich die restliche Hälfte ebenfalls in die Tasche. "Ja, lass uns gehen", ich lächelte, nun, wo wir schon mal im Tunnel waren, konnten wir genauso gut etwas weitergehen.
Nach einer kurzen Zeit des Schweigens - es war kein unangenehmes Schweigen, sie gehörte zu den wenigen Personen, bei denen es sich nicht seltsam anfühlte - fragte ich: "Ist das eigentlich der Tunnel zum House of Night?" Der Gedanke, Carmilla näher zu kommen, während ich mit Laiyla durch die Gänge lief, war ebenso absurd wie schmerzhaft, was zur Hölle war nur mit mir los?

Wir liefen eine Weile. Und es war ruihg. Ich nutze diese Stille aus um mich selbst einzuordnen. Für einen Moment erkannte ich mich nichtmehr wirklich, doch das legte sich schnell wieder. So schnell wie es gekommen war.
Als Satya ihr Sandwich weglegte, sah ich sie an und hob kurz eine Augenbraue. Sie musste ihr Sandwich nicht meinetwegen wegstellen. Aber das wusste sie selber doch auch.. oder?
Als sie mich etwas fragte, hörte ich erst im letzen Moment zu und musst die Frage nochmals in Gedanken durchgehen. "Ja das sind die Tunnel. Ich denke eine Tour zum House of Night ist entspannend." dann verspürte ich unangenehme Schwingunen in Satya's Gedanken. "Stimmt was nicht? Wilst du lieber umkehren?" fragte ich sie und kratze mich dabei am Hinterkopf.

Ich gähnte zaghaft hinter vorgehaltener Hand, mit weniger Stunden Schlaf war ich bei weitem besser ausgekommen als mit dieser stundenlangen Schwärze. "Nein, ist schon in Ordnung. Ich muss ohnehin zum House of Night. Wir müssen ja alles noch aufräumen, was vom Chaos noch übrig ist, vielleicht ist auch schon Unterricht", weshalb ich diese Sinnlosigkeiten ansprach? Vielleicht um mich zu rechtfertigen, wo ich doch eigentlich zu Carmilla wollte, mir selbst beweisen wollte, dass diese Unbehaglichkeit in Laiylas Nähe nicht das war, was ich glaubte.
Etwas unruhig kaute ich auf meiner Unterlippe, meine Augen fixierten die jeweils nächste Laterne in der Dunkelheit, während wir gingen. Mein Gewissen kroch nach und nach wie Eiswasser in jeden Teil meines Körpers, als wäre ich in Schnee gefallen, ich verschlang meine bebenden Hände ineinander. Es ist nicht richtig. Die unsinnigen Sätze in meinen Gedanken hatten sich für einen Augenblick zu diesen vier Worten - klar und heftig - zusammen geschlossen, aus den Augenwinkeln huschte mein Blick zu Laiyla, hatte sie es bemerkt?

Mit meinen Händen fasste ich am Hinterkopf und lief dann mit hinter dem Kopf verschränkte Arme weiter.
Ich war kaum mehr konzentriert. Ich fragte mich nur wann dieser Tunnel endlich sein Ende finden wird.
Bald? In Stunden? Minuten? Wie weit war den das House of Night eigentlich entfernt? Knapp überhörte ich wiedermal Satya's Stimme. Ihre Stimme die mich gleich wieder konzentrieren lies. Mein Atem wurde langsam schwerer als wäre ich Stundenlang schon gerannt. Sehr eigenartig für mich, doch ich konnte es mir nicht erklären. Oder wollte ich eigentlich tief in mir drin nicht einmal nach einer Erklärung suchen?
Wann war es das letzte mal das ich mich so gefühlt hatte? Kurz dachte ich zurück und durchlief mein ganzes bisheriges Dasein. Als ich zu einem Punkt gelang bei dem es mir unmöglich schien weiter darüber nachzudenken blockte ich ab. Was war es bloss? Vielleicht der Tunnel? Hatte so etwas eine so seltsame Wirkung auf mich? Als ich beschloss vielleicht doch einen Versuch zu starten darüber nachzudenken durchzuckte es in meinem Kopf. Ich verspürte wieder Schwinungen doch ich war so abgelenkt das ich nur verschwommen was mitbekam. Da spürte ich auch schon dieses Gefühl beobachtet zu werden. Was genau hab ich jetzt verpasst.. dachte ich und zog meine Augenbrauen hoch. Da musste ich auch irgendwie gleich autotmatisch leise lachen. Ich zerbrach mir Wort wörtlich mein Kopf. Wie lustig sich das in meinem Fall doch anhörte, für mich zumindest. Mein Lachen hätte auch Satya hören sollen. Hoffentlich dachte sie jetzt nicht das ich übergeschnappt war. Wobei.. War ich mir sicher das ich das nicht war?
"Aufräumen..Etwas was ich normalerweise hasse. Aber okay." Ich dachte kurz nach, diese Stille wurde mir langsam zu viel "Verstehst du dich gut mit den Jungvampyren und Vampyren im House of Night?"
fragte ich um teilweise Satya besser zu kennen, und teilweise weil ich einfach diese Stille loswerden wollte.

Ihr leises Lachen jagte mir einen Schauer über den Rücken, ich konnte weder interpretieren, weshalb sie gelacht hatte - wobei ich vermutete, dass es auf den klaren Gedanken bezogen war, den ich gehabt hatte - noch ob dieses Schaudern positiv oder negativ war.
Meine Augen tasteten indessen den Tunnel ab, dessen Aussehen sich bisher nicht großartig verändert hatte, wie weit der Weg noch war wusste ich nicht, ebenso wenig, ob ich Carmilla auf Anhieb und ohne Lageplan finden würde...
"Mit einigen wenigen verstehe ich mich ganz gut, ja...", meine Augen fixierten den Boden vor meinen Füßen, "den Rest kenne ich nur vom Sehen. Wie ist es bei dir?" Unwillkürlich war mein Blick wieder zu ihr gehuscht und blieb hängen, sie lief ziemlich lässig, aber in mir wuchs die Vermutung, dass sie ziemlich unruhig war.
Mir war noch immer scheußlich kalt, ich rief mit einem leisen Flüstern Feuer an meine Seite und genoss die Wärme, die mich zart umschloss. In den inneren Kern der Kälte reichten die Flammen jedoch nicht - damit musste ich wohl selbst klarkommen.

Meine Kiefermuskeln spannten sich an, als ich langsam feststellte das wir langsam aber sicher zu einem Ende kamen. Ich konnte wieder Schwingungen feststellen die aber nicht Satya's waren.
Von wem kamen sie dann? Es wurden immer mehr, was mich zur Tatsache brachte das es sich auch um mehrere Leute handeln musste. Doch im Gegensatz zu den immer deutlicheren Schwingungen, sah ich noch kein Ende.
Die Frage wie ich mich mit anderen verstehen würde kam unerwartet. Bisehr hatte ich mich zurückgehalten was andere Jungvampyre usw anging. Meine Freunde waren nicht da, und mit den anderen hatte ich noch keine Gelegenheit gehabt zu reden.
"Ich kenne eigentlich so ziemlich alle nur vom Sehen her." meine Antwort war knapp. Viel zu knapp wie ich feststellen musste "Aber durchschauen kann ich die meisten. Beziehungsweise alle..Bis Heute." Mit einem frechen grinsen drehte ich mein Kopf ein bisschen geneigt zu ihr um und hielt meine Hände nach wie vor verschränkt hinter dem Kopf. Ich wollte nicht das sich Satya unwohl fühlte, und verstand langsam nicht was diese unruihge Schwingung ihrerseits provozierte. Ich fragte mich kurz ob die Schuld meine war und mein grinen wurde weicher bis es noch ein warmes Lächeln bildete.

Ich war also tatsächlich eine Kuriosität, präsentiert in ihrem ganz persönlichen Kabinett. Es enttäuschte mich gewissermaßen, aber ihr Grinsen nahm sofort die Härte weg, die ich in die Worte hinein interpretiert hatte. "Sieht fast so aus, als wäre ich nach wie vor anders als die Mehrheit", ich lächelte matt. Einerseits war es verdammt einfach mit ihr zu reden - als würde ich sie schon seit langer Zeit kennen - andererseits fühlte ich mich schuldig für etwas, das ich nicht bewusst getan hatte, falls ich es überhaupt getan hatte. Ich wagte es nicht einmal, den Satz in dem Gewirr meiner Gedanken zu formulieren, das würde der Sache so etwas... reales, unvermeidbares geben.
Laiylas Gesichtsausdruck oder eher die Wärme, die darin lag, über ihre Lippen ihre Augen erreichte und zum leuchten brachte, war nicht sonderlich hilfreich.

Mein Lächeln war nun standfest. Ich wollte gar nicht wieder ernst wirken und auch konnte ich es nichtmehr.
Satya brachte mich nunmal dazu zu lächeln. Das tat gut, seit langem wiedereinmal erlich und aufrichtig zu lächeln. Ihr Satz verwirrte mich jedoch. Hatte ich ihr ein falsches Signal gesendet? War ich unvorsichtig gewesen? In meinem Kopf suchte ich nach einem Satz der besser geeignet wäre.
"Du bist anders als die anderen, aber mal erlich, nichtnur die Verwirrung die du mir verursachst macht dich speziell. Mein Interesse weckst du auch so schon." Ich zwinkerte ihr beiläufig zu und sah dann nach forne. Ob meine Meinung nun deutlicher war, wusste ich nach wie vor nicht. Ich konnte nur hoffen.
Langsam lies ich meine Arme sinken und tastete an der Wand entlang. Kalt. Mein energie geladenes Temperament musste auch mal gekühlt werden, was mich seltsamerweise wieder zum grinsen brachte.

Der unsichtbare Druck auf meiner Kehle wuchs, ich fühlte mich mies, kaum dass sie die Worte ausgesprochen hatte. Ich hatte insgeheim wohl gehofft, dass sie sich nur aufgrund meiner Verwirrung für mich interessierte, dass es nicht mehr war als der Wunsch, mich vollkommen zu durchschauen, der sie an mich band. Aber konnte es wahrhaftig mehr sein als ein perfides Spiel? Auf ihre Worte erwiderte ich nichts, was hätte ich auch groß sagen sollen.
Zunächst musste ich erst einmal Ordnung in mich selbst bringen, konnte ich so kalt sein und eine der beiden Frauen, die mich gleichermaßen faszinierten und anzogen, verletzen? Eigentlich - spätestens nach Laiylas Zwinkern - hätte ich Carmilla ihr gegenüber erwähnen müssen, aber ich konnte es nicht, der einfache Satz blieb mir im Hals stecken.
Scheinbar hatte ich jedoch eine Fähigkeit aus der Zeit der Geister behalten, ich konnte meine wahren Emotionen mehr oder weniger erfolgreich verbergen, brachte meine Lippen dazu, ein Lächeln zu formen, das fast schüchtern wirkte. Ob sie es durchschaute wusste ich nicht, bisher wurde die "Maske" noch nie von einem "Gedankenleser" geprüft...

Meine Hand lief parallel während ich voranging der Wand entlang. Hin und wieder stiess ich durch die Wand hindurch ein kleiner Stoss um mich selbst auf einem ruihgen Level zu behalten.
Es wurde seltsam. Irgendwas sagte mir das Satya was verbarg. Aber darauf ansprechen wollte ich sie nicht. Was hätte ich den sagen sollen? 'Spuck schon aus was du nicht zu denken wagst?' Nein so war ich nicht. Defintiv. Falls sie mir was sagen will, wird sie es schon rausrücken.. dachte ich und war froh, das ich die Gabe besass andere auf diese Weise zu durchschauen, aber niemand so etwas gegen mich einsetzen konnte. Meine Gedanken gehörten mir. War ich vielleicht deshalb lästig? Wollten die anderen auch ihre Gedanken für sich behalten? Ich musste ja sogsehen eine Art Eindrinling sein der die Privatssphäre in einer ultimativen Art überschritt. Sofort schluckte ich hart. Ein kleiner elektischer Impuls zuckte durch mein Finger und ich verzog ebenso kurz mein Gesicht. Wie war es möglich das ich mein Element gerade nicht unter Kontrolle hatte? Leicht erschrocken hielt ich an, mit der Hand noch an der Wand, und sah zu Satya rüber.
"Sag mir bitte falls ich lästig werde." kurz und knapp und diesesmal absichtlich. Mein Kopf lies ich kurz sinken und blickte nach forne.
Nun wurde ein Blickkontakt zu seltsam um es aufrecht zu halten.
Ich wusste nicht ob Satya verstanden hatte was ich meine, aber so dumm schätzte ich sie nicht ein.

Sie wirkte mit einem Mal sehr nachdenklich, die Erklärung lieferte sie mit einem Satz, der mich nur dazu brachte, mich noch mieser zu fühlen, als ich es ohnehin schon tat. Fast etwas schockiert hielt ich an und sah mit großen Augen zu ihr, ich hatte sie nicht verletzten wollen, vermutlich wirkte ich verdammt abweisend.
Ich schüttelte den Kopf: "Es liegt nicht an dir, wirklich nicht." Zu mehr war ich selbst in diesem Moment nicht fähig, ich musste mich einzig darauf verlassen, dass sie mir glaubte. Das künstliche Lächeln war von meinen Lippen gewichen, ich sah sie nun entschuldigend an, verschränkte die Arme vor meiner Brust wie ein Kind, das etwas angestellt hatte.

Seuftzend hob ich den Kopf und sah zu Satya. Fühlte sie sich jetzt mies oder unwohl?
Irgendwie bewies es mir, das ich doch lästig war. Als hätte ich Stimmungsschwankungen verdammte ich in meinem Kopf meine Gabe. Wäre eine Gabe wie Gefühle durchschauen nicht einfacher? Praktischer?
Was nützte es mir Gedanken lesen zu können, wenn ich damit nur lästig war?
Wieder spannte sich mein Unterkiefer an und ich schloss kurz verkrampft die Augen.
Als ich sie wieder öffnete wandte ich mich zu Satya die bedrückt aussah. Meinetwegen wahrscheinlich.
Um das ganze ein bisschen aufzulockern, was vielleicht wie ich es schon bewiesen hatte hätte schiefgehen können, lief ich zu ihr und umarmte sie kurz aber fest. Als ich mich von ihr löste was seltsamerweise nicht ganz so einfach war, lächelte ich sie an und legte meine Hände auf ihren Schultern.
"Ich hoffe echt, dass die Tatsache das ich Gedankenlese, dich nicht stört. Ich kann mir vorstellen das es unangenehm sein muss und dafür entschuldige ich mich." Mein lächeln wart zart und entschuldigend und doch hoffte ich das sie meinen leicht bedrückten Unterton überhörte.

[ich bin dann mal off, sonst darf ich später nicht nochmal...=/]

Ich war unfähig, die kurze Umarmung zu erwidern, ihr Geruch traf mich in diesem Moment wie ein Schlag ins Gesicht, wirkte warm, vertraut und zog mich unwillkürlich in einen Bann, dessen Ausmaß ich noch nicht begreifen konnte. Als sie sich von mir löste und mich direkt ansah, ihre Handflächen sanft auf meinen Schultern, wirkte ich vermutlich perplex, dankte aber gleichzeitig Nyx dafür, dass wir im Finsteren zwischen zwei Laternen standen - meine Wangen glühten und ich befürchtete, mein laut pochendes Herz würde mich verraten.
"Es stört mich wirklich nicht. Mach dir bitte keine Gedanken darüber, ich bin keineswegs genervt oder sauer. Du kannst jedenfalls nichts dafür, der Fehler liegt alleine bei mir... Weil ich unfähig bin...", ich hielt weiterhin die Arme verschränkt - eine Strähne ihrer Haare war über ihre Schulter gefallen und hatte erneut den Reflex in meinen Fingern ausgelöst, den ich noch immer gekonnt unterdrückte. Wahrscheinlich hatte ich Schwachsinn geredet, die Worte waren aus meiner Erinnerung verschwunden, kaum dass sie über meine Lippen gekommen waren. Es spielte auch keine Rolle, ihre Augen, die sich so erstaunlich von ihrer dunkleren Haut- und Haarfarbe absetzten, verlangten meine ganze Aufmerksamkeit.

(Ist gut :/)

Ich schluckte kurz das runter was ich in ihrem Blick traf. Ich war mir nicht sicher was jetzt eigentlich Sache war, aber ich hatte einen Drang dazu gefunden mehr herrauszufinden.
Vielleicht war es diese Atmospähre die mich dazu brachten an etwas zu denken was vielleicht sein konnte. Etwas das ich vielleicht fühlen würde, oder eigentlich schon fühlte.
Ein seltsames Gefühl breitete sich in mir aus. Von der Magengegend bis in mein Hals. Mein ganzer Oberkörper war gebannt und unfäihg zu realisieren. Ich entschied mich dafür, die Schuld der Atmospähre zu geben und legte mein Kopf neugierig schief.
"Magst du's mir erzählen wozu du unfäihg bist?" fast schon wieder frech und immernoch mit meinen Händen auf ihren Schultern grinste ich sie an. Ich wollte ihr ein gutes Gefühl geben. Ich wollte sie erlich lächeln sehen und mit sauberen Gewissen nicht daran denken müssen das da was seltsam war.
Meine Hände rutschten von ihren Schultern, ihren Armen entlang bis zu ihren Händen. Nun verschränkte ich meine Finger mit ihren und zog sie näher zu mir. Ich dachte nicht daran ob ich wohl zu weit ging, ich wollte einfach nur verstehen und schliesslich fühlte ich mich wohl mit ihr, sie kam mir so vertraut vor, so im Einklang, da sah ich kein Problem ihr näher ranzurücken. Immernoch mit einem liebevollen Blick, sah ich sie an und hoffte das sie mich vielleicht aufklären würde.

Ich bin unfähig, dir etwas zu sagen, das ich dir dringend sagen sollte... Gerade jetzt... Ich erwartete, dass sie es lesen würde, es kostete mich einiges an Kraft, meine Gedanken bis auf diese Sätze klar zu halten. Meine Kehle war trocken wie Staub, ich schluckte hörbar. Aber ich ließ zu, dass sie mir weiterhin näher kam, dass ihre Hände sich um meine schlossen, das Gefühl in meiner Magengegend befand es für richtig, mein Gewissen für falsch. "Ich sollte das nicht tun, ich sollte es nicht zulassen", meine Stimme klang kratzig und ich sah zu Boden, "all das hier", dabei hob ich eine Hand mitsamt ihrer. Mehr brachte ich nicht heraus, es war im Grunde auch lächerlich, sie hatte bemerkt, dass ich mich zu ihr hingezogen fühlte - und Carmilla würde es auch bemerken. Falls sie es über die Prägung nicht bereits getan hatte...

Ich lauschte ihren Gedanken. Gespannt auf das was kommen mag, doch sie brach ab und zeigte es mir auf eine andere Art. Ohne klare Worte verstand ich. Ohne es zu bemerken spannte ich wiedermal meinen Unterkiefer an, schluckte kurz und trat ein Schritt zurück während meine Hände die ihren losliessen. "Verstehe" sagte ich kurz und sah dann zur Seite in die Richtung wo sich das House of Night befinden sollte.
Ich öffnete mein Mund. Hatte angst das sich meine Stimme verändert hatte, das man vielleicht herraushörte wie ich mich gerade fühlte. Langsam versuchte ich mich zu sammeln. Eigentlich hätte ich das ganze am liebsten vergessen doch es ging nicht. Es ging nicht aus dem einfachen Grund weil es für mich schon zu spät war. Das hatte ich jetzt begriffen. Aber ich wollte das beste daraus machen in der Hoffnung das ich mich später einfach nur von allem erholen würde. Da setze ich also mein alzeitbekanntes Pokerface auf und lächelte ihr zu "Wir haben ja nichts gemacht." Dann trat ich einige Schritte weiter in die Dunkelheit. Der Tag hatte gut begonnen... In einem ironischen Sinne.

Ein Wort, ein einziges, und es klang so verdammt kalt, dass es mich innerlich zerriss, aber so sollte es sein, ich wollte, dass es so war, wollte Carmilla ein Drama ersparen. Ich entließ Feuer und fühlte die Kälte in voller Wucht über mich hereinbrechen.
Auch wenn sie wieder lächelte und etwas sagte, dass vielleicht beruhigend sein sollte, wusste ich, dass sich etwas zwischen uns verändert hatte, von einem Moment auf den anderen. Vorbei, verweht, nie wieder? Es war kein Spiel gewesen, das wusste ich jetzt, ihre Reaktion war zu stark gewesen, und nun bereute ich es das richtige, notwendige getan zu haben... Ich folgte ihr, ohne zu realisieren, dass meine Beine sich bewegten.

Wie ich es mir schon gedacht hatte, hatte mein Lächeln nicht viel genütz. Doch ich wollte mir selbst alles restliche ersparen. Im Grunde wollte ich nichts zerstören was es schon gab, doch ich war mir sicher das ich dadurch keine wirkliche Ruhe finden würde. Ich wünschte mir meine Kopfschmerzen hervor, hätte sie am liebsten so stark wie möglich gehabt. Hätte diese Kopfschmerzen aktzeptiert und hätte nichts dagegen unternommen. Aber sobald ich mir was wünsche, ging nie etwas in erfüllung. Und wiedermal hatte ich es mir in vollem Glanz bewiesen. War das ein Grund weshalb ich in meiner Existenz nie wirklichen Kontakt gesucht hatte?
Es war nichteinmal eine Minute vergangen, doch es kam mir vor wie eine Ewigkeit in der wir nicht gesprochen hatten. Seit wann lies ich mich so runtermachen? Normalerweise würde ich darüber lachen. Doch diesesmal musste ich mir eingestehen das es mir bitter ernst war.

Ich war nicht damit zufrieden, so wie ich nie mit meinen Entscheidungen zufrieden war, vor allem wenn die Wahlmöglichkeiten allesamt nichts gutes herbeiführen würden. Nun überlegte ich mir fieberhaft, wie es weiter gegangen wäre, wenn ich geschwiegen hätte, wäre es besser oder schlimmer gelaufen?
Das Schweigen hatte jede Leichtigkeit verloren, es war drückend und tief und ich war froh, als der Tunnel schließlich zu Ende war und wir auf dem Gelände des House of Night unter den Nachthimmel traten.

--> Außengelände II

Endlich sah ich das Ende und freute mich sogar darüber aus dem langen Tunnel der mir jetzt genug Spannung gebracht hatte raus zu kommen. Ich dachte nicht daran das es neue Überraschungen geben könnte, das schlimmste hatte ich meiner Meinung nach hinter mir. Plötzlich stach es im Kopf. Schlechtes Zeichen. Doch ich lief schweigend weiter. Hatte ich zu früh gesprochen?

-Aussengelände II

Ich hatte irgendwie das GEfühl, die beiden zu stören. Ich war ohnehin schon so gut wie im Keller, trotzdem hielt ich Satya noch mal kurz an der Schulter fest. Wieder hatte ich diesen Drang, auf dem Absatz kehrt zu machen, doch ich wiederstand erneut. "Ähmm...gleich beginnt der Unterricht und....ich bin schließlich die Verantwortliche für euch also....ich wollte dir nur bescheid sagen...." Ich hasste es, Freundinnen zu belehrern. "Ich muss los", sagte ich und zischte vorbei.